achtung.

achtung.

wir ertrinken 

in banalität.

  

 

 

 

 

 

 

J. DERRIDA KNEW.

 
 

 

 

 

COVER THE ABSOLUTE REMEMBRANCE IN NUDE.

GOOGLE ALS MONOTHEISTISCHE RELIGION, DIE EINE BESCHNEIDUNG ERFÄHRT? Eine Gesellschaft bekommt im Einzelnen das Recht Vergessenzuwerden. Vergisst aber dabei, dass das Vergessen im Genpool monotheistisch geprägter Kulturen und deren Individuen gar nicht angelegt ist. Monotheistische Religionen funktionieren als Systeme der grausamen Erinnerung, deren Mnemotechniken über das Opfer, versuchte Verdrängung und daraus resultierende Schuld wirken. Der unerträglichen Grausamkeit des Erlittenen (durch den Erlöser) begegnet das Individuum mit Verdrängung. Aus ständiger Verdrängung erwächst ganz im Sinne der Freudschen Wiederkehr des Verdrängten ein immanentes Schuldgefühl, das den Einzelnen beständig traumatisiert. Weil aber Schuld einer der wirksamsten Motivatoren ist, haben sich eben nicht nur moderne Staaten- und Gesellschaftssysteme, sondern auch die digitalisierte Welt an der effektiven Formel monotheistischer Religionen bedient: Nur, was nicht aufhört, wehzutun, bleibt im Gedächtnis. Titel: Cover the absolute remembrance in nude.; 30x30cm, Öl auf Acryl.

COVER THE ABSOLUTE TRUTH IN PINK.

Kein Diskurs, kein Schwarm, kein Konsens. Kein Teilen, kein Austauschen, kein Relativieren. Wenn Wahrheit die 'Entbergung des Seins' ist, dann denkt sie euch nicht relativ, sondern absolut! Wenn das Absolute der 'letzte Grund allen Seins' ist, – vollkommen; losgelöst; aus sich bestimmt – holt ihn euch zurück! Macht eure Wahrheiten wieder absolut! Und das Absolute wieder privat.

Titel: Cover the absolute truth in pink; 60x60cm, Acryl auf nassgeschliffenem Autolack

 

CERN, I LOVE YOU.

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Dreiteilige Liebesnotiz an einen Teilchenbeschleuniger: 
Teil I, Das Gottesteilchen  
Teil II, Gottes Teilchen 
Teil III, Die Gottesteilchen 
Titel: CERN, I LOVE YOU. Dreiteilige Liebesnotiz an einen Teilchenbeschleuniger; Din A4-Skizzenkarton, Acryl und Papier.

NO PLANS FOR 2014 YET?

How about redefining the meaning of FICTION in SCIENCE fiction?

 

 

 

 

 

 

PRÄDISPOSITION

soldaten SPRINGEN.
helden FLIEGEN.
und mädchen FALLEN.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

"ICH BIN DEIN VATER." ODER: JEDES HERZ HAT EINEN DUNKLEN FLECK.

Konsum ist der Motor kapitalistischer Gesellschaften. Das mag man – je nach Gesinnung – gut finden oder auch nicht. Sich dem Ganzen komplett zu verweigern, fällt den meisten von uns jedenfalls ausgesprochen schwer. Glücklicherweise haben Männer wie Freud und Lacan uns schon vor langer Zeit eine plausible Erklärung dafür geliefert: Der Mensch wird als begehrendes Subjekt geboren. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass er gleichermaßen ununterbrochen wie erfolglos versucht, die so dringend empfundene Unvollständigkeit seiner dürftigen Existenz durch das Ansammeln immer neuer und begehrenswert erscheinender Objekte auszufüllen.
Und jetzt mal ganz ehrlich: 
Wer wollte ihm auf der unentwegten Suche nach genau diesen Objekten besser behilflich sein als schlüsselreizende Werbung?
Natürlich könnte man an diesem Punkt nun laut und verzweifelt über goldene Kälber, Götzen und unaufgeklärte Individuen klagen. Oder es mit den abgeklärt aufgeklärten Herren Horkheimer und Adorno halten, die zwar alles Unheil dem Massenkonsum zuschreiben, aber in einem kleinen, weitgehend unentdeckten Nebensatz ihrer Schriften anmerken, dass es ihn wohl gibt, den „aufgeklärten Konsumenten“, der sich dem System verschrieben hat, gleichwohl er dessen Manipulation durchschaut.*
 Ebenjenes vorausgesetzt ist es also Zeit für Kommunikation, die erkennt, dass dort draußen jede Menge Menschen warten, die Reklame sehr wohl als solche durchschauen, sich aber trotzdem gern mal von ihr verführen, unterhalten oder überzeugen lassen. Wie das funktionieren soll? Am besten durch ein wenig mehr Verzicht auf Phrasen und sicher erprobte Gemeinplätze. Und einer verstärkten Konzentration auf das Begehren. Wer verstanden hat, was und warum Menschen begehren, versteht auch, wie man (Marken-)Kommunikation wieder zu dem macht, was sie per definitionem sein soll: Interaktion; die Neugierde weckt, Menschen zum Stehenbleiben, Nachdenken und manchmal vielleicht sogar zum Schmunzeln bringt. Ach ja, und zum Konsumieren natürlich auch ... *Für all jene, die finden, dass man selbst bei aufgeklärten Konsumenten nicht locker parlierend von angewandter Sozialökonomie zur Psychoanalye und über die Bibel zur Frankfurter Schule resümieren kann, sei die Message dieser 280 Worte noch einmal als jugendlich frischer Slogan getextet: Don't get played by the game.

omnia mea mecum porto.

Entgegen der weitverbreiteten Annahme, dass die Entwicklung einer Gesellschaft sich nach der Menge scheinbar richtiger Antworten bemisst, ist es vielmehr andersherum: Es sind die unbedingten Fragen, die Lehre und Wissenschaft voran- und den Einzelnen umtreiben. Die Fähigkeit, Fragen von Relevanz zu stellen, ist also noch viel mehr eine Angelegenheit des Geistes als das Bereithalten von Antworten. Denn erst die Frage erschafft das gedankliche Umfeld, in dem eine Antwort ihren Sinn erhält, in dem Platz für noch nicht oder neu Gedachtes ist. Das Enervierende an der unentwegten Fragerei allerdings ist, dass sie meist zu noch mehr Fragen führt, manchmal auch zu Antworten, im speziellen Fall sogar zu allerlei kontextualisierten Begleiterscheinungen. Diese wiederum für empirisch relevant zu halten, wäre ein klassischer Fall von szientistischem Selbstmissverständnis. Wissenschaft sind sie also keine, bestenfalls gegenständliche Interpretationen einer solchen; viel wahrscheinlicher aber schlicht experimentelle Outtakes mehr oder minder zielgerichteter Forschungsarbeit. Die unbestreitbare Subjektivität, das Intuitive, Erfundene und Erfinderische enthebt sie jeder methodischen Prüfung. Macht sie zu nicht mehr und nicht weniger als kathartischen Treibern im Zusammenspiel zwischen Frage und Antwort, Wissenschaft und Produktion, Idee und Sein.

INDIVIDUALITÄT IST EIN MASSENSCHICKSAL

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Unvollständiges Verzeichnis motivgebender Grundlagen:// Das fragwürdige Postulat eines neo-urbanen Individualismus-Begriffs, der durch das bewusste Zurschautragen individuell-stereotyper Requisiten seinen Ausdruck sucht.// Etwa basierend auf der festen Überzeugung, dass jede Form von Individualität mit Relevanz gleichzusetzen sei? // Dieser Annahme liegt ein offensichtlich nicht allzu differenziertes Verständnis der Bedeutung von Individualität per se zugrunde. // Als leicht verständliche Analogie eignet sich hier die Funktionsweise von Sprachsystemen, die sich auch auf alle anderen Systeme mit mehreren Variablen (also beispielsweise Gesellschaften) anwenden lässt: // Die Bedeutung eines einzelnen Zeichens definiert sich (erst) in seiner Abgrenzung zu anderen Zeichen. // Und jetzt nehmen wir an, die Gesellschaft ist das Zeichensystem und der Einzelne das Zeichen. Schlussfolgerung?// Die Abgrenzung eines Zeichens zum anderen ist EINE SYSTEMISCHE VORAUSSETZUNG, KEINE GENUINE LEISTUNG // Titel; Individualität ist ein Massenschicksal; Stoffhenkeltasche aus Baumwolle

PARADISE FOUND; oder: Die Offshore-Leaks der Imagination

Unvollständiges Verzeichnis motivgegebener Grundlagen: // Das Paradies ist die einzige Utopie, von der beinahe jeder eine konkrete religiös, kulturell oder wirtschaftlich geprägte Vorstellung hat. // Zurückzuführen ist das wohl kaum auf die vage geographische Lokalisation des ursprünglichen Paradieses irgendwo zwischen Euphrat, Tigris, Gichon und Pischon. Vielmehr ist das Paradies scheinbar ein Ort, der dort mal war, gewesen sein könnte oder vielleicht immer noch ist, aber ohne allzugroße logische Verluste auch andernorts angesiedelt werden kann. // Die Gültigkeit des Paradieses scheint also nicht von einer örtlichen, dafür aber sehr wohl von einer räumlichen Komponente bestimmt zu sein. // Schon die etymologische Bedeutung des Wortes weist darauf hin. „Paradies“ stammt vom awestischen  „pairi-daeza“ und bedeutet „eine Mauer, die einen Garten umschließt“. // In der Definition des Wortes "Paradies" scheint demnach bereits seine Grenze angelegt. Erst die "Mauer, die das Paradies umschließt" definiert den Raum und damit seine Bedeutung. // Damit scheint jedes Paradies gleichwohl das Gegenteil von Freiheit im Sinne von Grenzenlosigkeit sein -- egal ob zwischen Euphrat und Tigris oder an einer sechspurigen Ausfallstraße. // Die Stofflichkeit temporärer Paradiese ist also höchst flexibel -- nur ihre Geometrie ist es nicht. // Titel; Paradise Found; oder: Die Offshore-Leaks der Imagination; aufgenommen in Berlin

KONSTRUKTIVISTISCHE FINGERÜBUNG

Unvollständiges Verzeichnis motivgebender Grundlagen: // Wie dekonstruiert man Imagination? // Indem man sie wie jedes andere Konstrukt aus einem definierten Signifikatszustand in einen undefinierten Signifikantenzustand zerlegt? // Und der undefinierte Signifkantenzustand am Ende ein neues Signifikat repräsentiert? // Dekonstruierte Konstruktion = konstruierte Dekonstruktion? // Titel: Konstruktivistische Fingerübung; Schleifstaub aus Gips und Acryl, Holz (dekonstruierte "Spurtreue")

EUROPA, DIE ERINNERTE

Unvollständiges Verzeichnis motivgebender Notizen: // Zufällige Wiederholung oder bühnenreife Ironie?  Dass schon Homer's Europa von einer Gottheit in Gestalt eines Stiers getäuscht und geraubt wird. // Angenommen aus einem Kollektivgedächtnis entwickelt sich eine kollektive Identität: Verdichten sich europäische Schulden dann zu einer europäischen Schuld? // Wie viel der genetischen Urhorde steckt in jedem Einzelnen? Wenn die Söhne Europas ihre Mutter ficken, wer ist der Vater und droht ihnen mit Kastration? // Titel: Europa, die Erinnerte; Polyethylen, Acryl, Metall und Papier (h 61 cm).

SPURTREUE

Unvollständiges Verzeichnis motivgebender Notizen: // Weil selbst die vorzeitliche Erstmaligkeit des Mythos durch seine Erzählung schon Wiederholung ist: Wiederholen, wiederholen, wiederholen sich Spuren zwischen Planquadraten und Ozeanen nur? // Wenn Planeten ihre Masse aus urvorzeitlichen Schichten von Materie erhalten, machen Zivilisationen Masse dann aus Schichten von Schicksalen? // Absolut: Wenn alles Geschehen ein Sicherfüllen ist, ist dann jeder in seiner Spur? // Titel: Spurtreue; Gips, Acryl und Firnis auf 2,5 x 3,0m.

DER GOTTESBEWEIS

Unvollständiges Verzeichnis motivgebender Notizen: // Die erstaunlich widersinnige Wortsemantik des Begriffs "Gottesbeweis". // Zum „Beweis“:
Juristisch: die Feststellung eines Sachverhalts als Tatsache durch Evidenz.
Logisch: ein Verfahren, bei dem die Gültigkeit eines Satzes aus anderen als bereits wahr angenommenen, evidenten Sätzen abgeleitet wird. // Zu „Gott“: Bei allen auf Offenbarung gegründeten Religionen ist offenbartes Wissen um Gott per se außerweltlich. Es entspringt keiner natürlichen Evidenz oder Erfahrung. Es ist vielmehr kodifizierte Erinnerung und Verinnerlichung, die als „Glaube“ stilisiert wird. Der rationale Verstand vermag dieses Wissen weder zu bestätigen noch zu vermehren. „Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.“ (2. Korintherbrief, Paulus, Kap.5, 7) Offenbarung ist also das Gegenteil von natürlicher Evidenz. // Zum Phänomen aus kategorischer Sicht: Der ontologische Gottesbeweis; Lässt sich allein aus dem Vorhandensein des Begriffs "Gott" die Existenz einer solchen Instanz schlussfolgern? = Lässt sich aus jeder Möglichkeit eine Wirklichkeit ableiten? // Titel: Der Gottesbeweis; Türklinke aus Leichtmetall und tragende Wand.

AMOR FATI REIST MIT LEICHTEM GEPÄCK.

Unvollständiges Verzeichnis motivgebender Notizen: // Die Idee des Schicksals: (auf)gefangen in einer Dreiecksbeziehung zwischen Nietzsches allzumenschlichem Zynismus, Husserls ordnendem Pragmatismus und Heideggers haltloser Existenz. // In die Welt geworfen. Ebenso wie weltentwerfendes Ich. Bin. Geworfener Entwurf.
Wer entwirft das Schicksal? Ich mich. Also ich meins?
Wie leicht ist schwer, wenn einer es liebt? // Titel: Amor Fati reist mit leichtem Gepäck; Tüten aus LDPE und Füllmaterial.